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wird eine Straße gebildet. Diese heißt Bürgerstraße, weil
in dieser Gegend früher die sogenannte Bürgerweide lag,
die ungefähr den ganzen Raum zwischen der jetzigen Stein-
straße und der jetzigen Bürgerstraße einnahm. Sie diente
zum Exercierplatz für die ehemalige Altonaer Bürgergarde.
Dies waren Soldaten zu Fuß, die für die Ruhe und Sicher-
heit der Stadt zu sorgen hatten. Die Bürgerstraße hat die
Richtung von S. nach N., reicht von der großen Bergstraße
bis zur Holstenstraße und ist 450 m lang. (Die Ausmessung
geschieht durch Abschreiten. Hierbei werden Irrtümer am
besten verhütet, wenn man nicht die einzelnen, sondern nur
die Doppelschritte zählen läßt, weil dann das Zählen lang-
samer geschieht. Nach Seibert beträgt der gewöhnliche Marsch-
schritt eines Mannes von mittlerer Größe etwa 66 cm. Im
neunten Lebensjahre stehende Kinder, wie sie auf der betreffen-
den Unterrichtsstufe durchgängig vorkommen, haben eine Schritt-
länge von durchschnittlich einem halben Meter. Da es nun
auf größtmögliche Genauigkeit nicht ankommt, so kann man
also einfach so viele Meter als Doppelschritte rechnen. Aus
demselben Grunde runde man die gefundenen Maße auf eine
durch 10 teilbare Anzahl von Metern ab. Der Neigung der
Kinder, bei Ausmessungen durch Abschreiten ihren Gang zu
beschleunigen und die Schrittweite größer als gewöhnlich zu
nehmen, trete man von vornherein entgegen.) An den Straßen-
ecken ist der Name der Straße in weißen Buchstaben auf
blauen Schildern deutlich zu lesen.
Vor jeder Häuserreihe ist ein Fußweg, mit Klinkern
gepflastert. In einigen Straßen, z. B. der großen Bergstraße,
sind die Fußwege mit Fliesen, viereckigen Steinplatten,
belegt. Zwischen den beiden Fußwegen läuft die breitere
Fahrstraße hin, die mit Feldsteinen gepflastert ist. Die-
sen hat der Steinhauer zunächst die passende Form gegeben,
und dann sind sie von dem Steinbrügger in geraden
Reihen so „eingerammt" worden, daß die breitere Seite
oben liegt. Das Werkzeug, das dazu benutzt wird,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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— 51 —
das auf allen Seiten von Wasser umgeben ist. (Maakenwärder.)
Ein solches Stück Land nennt man eine Insel. So tief wie
sie liegt auch alles übrige Land, das wir von der Rainville-
Terrasse aus bis zur Bodenerhebung am andern Ufer der
Elbe überblicken können. Es bildet ebenfalls eine Ebene. Da
diese aber nur wenig höher liegt als die Oberfläche des Flusses
(der Wasserspiegel), so wird sie eine Tiefebene genannt.
Neumühlen und Ovelgönne.
Zum Stadtteil Ottensen gehört auch Neumühlen, ein
hübsches Dorf, das teils am Fuße der erwähnten Anhöhe,
teils an deren Abhang liegt. Man gelangt dahin, wenn
man die Kaistraße nach W. verfolgt. An der Südseite dieser
Straße, nahe an der Elbe, liegt die Gasanstalt, von wo ans
das Gas durch unterirdische Röhren in die Stadt geleitet
wird. Ihr gegenüber, an dem sanften Abhang der Anhöhe
unterhalb der Rainville-Terrasse, sehen wir hübsche Anlagen,
durch welche Fußsteige für Spaziergänger führen. Weiterhin
gelangen wir an Donners Schloß vorüber, das von einem
weiten, herrlichen Park umgeben ist. Ein Schild an der
Straßenmauer mit der Inschrift „Straße Neumühlen" belehrt
uns, daß hier der Ort beginnt. An der Ostseite des Parks
führt der Neumühlener Kirchenweg an der Anhöhe hinauf
nach der Flottbeker Chaussee. Seine Treppenstufen gewähren
uns einen Überblick über den Park und eine herrliche Aus-
ficht über die Elbe. Der Park hat zwei Teiche, von denen
der unmittelbar hinter dem Straßengitter befindliche bedeutend
tiefer liegt als der andere. Von dem oberen Teiche stürzt
das Wasser über mehrere steile Steinstusen rauschend in den
unteren hinab; es bildet einen Wasserfall. Über denselben
ist eine lange Brücke gebaut. Westlich von Donners Park
führt der „Heuberg" nach der Flottbeker Chaussee hinauf, ein
4'
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— 80 —
hänge dieses Hügellandes. Die herrliche, aus Laub- und
Nadelholz bestehende Waldung wird häufig von denjenigen
aufgesucht, die dem geräuschvollen Treiben der Stadt entfliehen
und frische Waldluft atmen wollen. Einige Punkte des Ge-
Hölzes sind besonders schön, z. B. die „majestätische Aussicht",
von deren Aussichtsturm man eine prachtvolle Fernsicht über
die ganze Umgegend hat. Von der Rainville-Terrasse aus
sieht man deutlich, wie er über seine Umgebung hervorragt.
In den Ortschaften Hausbruch und Ehestorf findet man
nach einer Tour durch den Wald Erquickung. Die Hake ist
reich an Bickbeersträuchern. Die Aufsicht über den Wald führt
der Förster, der meistens zugleich Jäger ist.
Von der Rainville-Terrasse aus gesehen, giebt der Höhen-
zug jenseit der Elbe den Schülern ein einfaches Bild einer
Gebirgskette.
31.
Von Blankenese nach Wedel.
Westlich von Blankenese liegt die kaum 2000 Einwohner
zählende Stadt Wedel, nicht unmittelbar an der Elbe, sondern
ungefähr zwei Kilometer landeinwärts, an der Wedeler Au,
die in südwestlicher Richtung der Elbe zufließt. Die Eisenbahn
dahin führt über Sülldorf und Rissen. Ein Fußweg führt
unmittelbar an der Elbe entlang nach Schulau, dem Hafen
von Wedel. Bis Wittenbergen führt dieser Weg am Strand
entlang. Nachdem man hier die Höhe erstiegen hat, wandern
wir unmittelbar an dem schroffen Abhang einer Hochebene
entlang nach Tinsdahl, wo sich eine Pulverfabrik befindet.
In Schulau steht am Ufer der Elbe ein Leuchtturm.
Beim Untergang der Sonne wird in der Spitze des Turins
ein Licht angezündet und mit Tagesanbruch wieder ausgelöscht.
Es ist dazu bestimmt, dem Schiffer während der Nacht das
Fahrwasser, den Hafen, zu zeigen. Damit das Feuer während
der Nacht nicht verlöscht, wird es vom Turmwärter sorgfältig
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— 58 —
bei benutzt, und ist die Herstellung der Gegenstände eine
massenhafte oder kunstvolle, so spricht man von Industrie.
Das Handwerk wird in Werkstätten, die Industrie meist in
Fabriken betrieben. Welche Fabriken in der Stadt sind euch
bekannt? Die Waren, die man in den Werkstätten und
Fabriken verfertigt, werden von andern Leuten verkaust, sie
treiben Handel damit. Solche Leute heißen Kaufleute. (S. 45).
Auch auf dem Lande giebt es Gewerbetreibende und Geschäfts-
leute, aber nur in geringer Zahl. Durch den Handel stehen
die Menschen mit einander in Verkehr. Die wichtigsten
Verkehrsmittel sind die Eisenbahnen, die Schiffe und
die Post.
20.
Was die Sage von der Entstehung Altonas erzählt.
Vor etwa vierhundert Jahren war die Gegend zwischen
Hamburg und Ottensen noch gar nicht bebaut. Damals ge-
hörte sie zu der Grafschaft Pinneberg, über welche die
Schauenburger Grafen regierten. (S. 35). Die Grenze zwischen
dieser Grafschaft und dem Hamburger Gebiet bildete ein Bach,
der aus einer sumpfigen Hochebene beim heutigen „Grünen
Jäger" abfloß, südwärts durch die Thalsenkung, die sich noch
jetzt deutlich erkennbar zwischen Altona und St. Pauli hin-
zieht, strömte und in der Gegend des heutigen Fischmarkts
in die Elbe mündete. Nach diesem Grenzbach ist die Bach-
straße benannt worden. Er führte im Laufe der Zeit ver-
schieden? Namen. So hieß er z. B. eine Zeitlang „Peper-
molenbek", weil er in der Gegend des jetzigen Nobisthors
eine Pfeffermühle trieb, später aber die „Alte Aue".*)
*) Ursprünglich hieß er Herwardeshuder Bach, wahrscheinlich
nach einem Manne Namens Herword, der hier eine Hude d. h. eine
Trift oder Weide besaß. Jenseit des Baches, auf dem sogenannten
Hamburger Berge, lag das Herwardeshuder Nonnenkloster. Weaen
seiner Lage an der Elbe war aber das Kloster häufig feindlichen An-
griffen ausgesetzt, und der Hafenverkehr störte das beschauliche Leben
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Extrahierte Personennamen: Pauli Herwardeshuder_Bach
— 13 —
richtig bestimmen, lege der Lehrer die Tafel zunächst wage-
recht, etwa auf den Lehrertisch. Die Zeichnung selbst wird
nachher am besten auf der Wandtafel in ihrer gewöhnlichen
Stellung ausgeführt, damit die Kinder sämtlich die Ausführung
sehen können). Die östliche Wand muß also an der rechten
Seite der Wandtafel von oben nach unten, die westliche
ebenso an der linken Seite, die nördliche Wand oben an der
Wandtafel von links nach rechts, die südliche ebenso unten
gezeichnet werden. Nach oben an der Wandtafel ist
demnach N., nach rechts O., nach unten S. und nach
links W.*) Nun können wir auch leicht die Nebenhimmels-
gegenden bestimmen: Nw. ist nach links oben, No. nach
rechts oben, So. nach rechts unten und Sw. nach links
unten. Damit ihr alles besser behalten könnt, will ich eine
Windrose oben links auf die Tafel zeichnen, wie ich's neulich
auf dem Schulhofe that. (Die Schüler zeichnen sie gleichzeitig
auf ihrer Schiefertafel nach, indem sie für die Herstellung des
Kreises ihre Schwammdose benutzen).
(Am zweckmäßigsten ist es, wenn das Klassenzimmer für
den heimatkundlichen Unterricht so liegt, daß die Schüler vor
sich die Nordgegend haben. Wo sich dies nicht ermöglichen
*) Daß die beliebte Ausdrucksweise: Oben ist N., rechts O. u. s. w.
unrichtig ist, ergiebt sich, wenn man fragt: Welche Himmelsgegend ist
dann in der Mitte?
N
Fig. 2.
S
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— 50 —
Postamt an der Papenstraße, das Krankenhaus an der
2. Bornstraße und die Badeanstalt an der Sternstraße.
Ottensen ist bedeutend reicher an Fabriken als die übrigen
Stadtteile Altonas. Es finden sich hier bedeutende Tabaks-
fabriken, Glashütten, Eisengießereien und viele andere Fabriken
verschiedener Art. An beiden Seiten der Flottbeker Chaussee
erfreuen das Auge schöne Villen und Gartenanlagen. An
der Südseite liegt die von einem herrlichen Park umgebene
Villa Heine, wo der Dichter Heinrich Heine oft zum Besuch
weilte. Sie gehört jetzt einer Verwandten des Dichters, die
in Paris wohnt. Von der in der Nähe befindlichen Rain-
ville-Terrasse aus, die sich von der Flottbeker Chaussee
gleich hinter der Klopstockstraße nach S. abzweigt, genießt man
eine herrliche Fernsicht über den sog. Köhlbrand, einen Elb-
arm, durch den die Schiffe von Altona nach Harburg fahren.
Die Straße hat ihren Namen davon, daß sich früher in dieser
Gegend ein sehr besuchtes Vergnügungslokal mit prachtvollen
Gartenanlagen befand, dessen Besitzer Rainville hieß. Diese
Anlagen sind vor Jahren durch einen Erdrutsch völlig zerstört
worden. Wodurch wurde dieser wohl hervorgerufen? Schon
in der großen Elbstraße haben wir beobachtet, daß von da
aus der Boden nach N. zu immer mehr steigt. Diese Boden-
erhebung zieht sich nach W. bis zur Rainville-Terrasse und
darüber hinaus fort. Sie beginnt nicht weit vom Flusse;
dort ist ihr Fuß. Die Fläche zwischen dem Fuß und den
höchsten Punkten der Erhebung wird Abhang genannt. Er
ist sehr steil, und eben daher konnte hier leicht ein Erd-
rutsch stattfinden. Um eine Wiederholung des Unglücks zu
verhindern, hat man später eine starke Mauer aufgeführt.
Nach N. hat die Höhe keinen Abhang, dort bleibt der Boden
weithin überall ziemlich gleich hoch, er bildet eine Ebene.
Da diese hoch liegt, nennt man sie eine Hochebene. Auf
dieser Hochebene liegt Ottensen, wie auch der größte Teil der
alten Stadt Altona. Eine bedeutend niedrigere Lage hat das
Stück Land, das wir gerade vor uns in der Elbe sehen, und
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Extrahierte Personennamen: Altonas Villa_Heine Heinrich_Heine Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ottensen Paris Altona Harburg Ottensen Altona
— 52 —
Weg, der einen tiefen Einschnitt in die Anhöhe bildet. Zu
beiden Seiten steigt der Boden erheblich empor. Solche Ver-
tiefungen heißen Thäler. Der tiefste Teil des Thales, in
diesem Falle der Weg selbst, heißt Thalsohle, die auf-
steigenden Seiten nennt man Thalwände. Die Thalwände
des Heubergs liegen nahe beisammen und sind hoch und steil;
ein solches Thal wird eine Schlucht genannt. Den Anblick
eines breiteren Thals bietet uns der weiter westlich gelegene
große Stadtpark. Bis in die Gegend dieses Parks reicht der
Neumühlener Kai, die Fortsetzung des Kais an der Elb-
straße. Wir sehen hier dieselben Hafeneinrichtnngen wie dort
(Schuppen, Kräne). Von diesem Kai aus führt durch einen
Tunnel eine Eisenbahnverbindung nach dem Hauptbahnhof
der Stadt. Am Westende des Kais liegt eine große Dampf-
mühle, und unmittelbar hinter dieser beginnt der freie Strand,
der flache, sandige Teil des Ufers. Wir bemerken hier eine
Bootsbauerei, eine Schiffswerft im kleinen.
Westlich von Neumühlen liegt Ovelgönne, ein Vorort
Altonas. Das hübsche Dorf ist die unmittelbare Fortsetzung
Neumühlens und wie dieses teils am Fuße des hohen Elb-
ufers, teils an dessen Abhang erbaut. Die Grenze zwischen
beiden Dörfern wird bezeichnet durch eine an dem Gasthause
bei der Dampfschiffs brücke angebrmhte Tafel mit der In-
schrift: „Vorort Ovelgönne, Stadtgemeinde Altona u. s. w."
In Neumühlen und Ovelgönne wohnen viele Lotsen (abge-
leitet von loden d. h. leiten). Dies sind Seeleute, welche die
großen Seeschiffe in den Hafen oder ins Meer geleiten müssen.
Die Elbe ist nämlich nicht überall gleich tief; an manchen
Stellen sind Untiefen, fodaß die großen Schiffe leicht auf
den Grund geraten. Die Lotsen kennen genau die Tiefen der
Elbe, das Fahrwasser derselben. Sie werden daher an
Bord der Seeschiffe genommen, wenn diese in den Hafen oder
ins Meer fahren wollen. Stellenweise wird das Fahrwasser
durch große trichterförmige Tonnen bezeichnet, die mittels
eines Ankers am Grunde des Flusses befestigt sind. Um die
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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— 77 —
Elbschloßbrauerei befindet, verläßt die Chaussee den hohen
Uferrand und führt über Dockenhuden nach Blankenese.
Nienstedten hat reichlich 1200, Dockenhuden 1400 Einwohner.
Die große Bevölkerungszahl aller dieser Dörfer erklärt sich
zum größten Teil aus der Fruchtbarkeit des Bodens, der reiche
Erträge liefert. — Berühmt ist der Baursche Park vor
Blankenese.
Blankenese ist ein großes Dorf mit reichlich 4000 Ein-
wohnern. Diese sind größtenteils Schiffer. Sie gehören zu
den kühnsten Seeleuten der Welt, sind im Besitze einer an-
sehnlichen Handelsflotte — kein Ort in Schleswig-Holstein
besitzt so viele eigene Schiffe wie Blankenese — und besuche«
mit ihren Schiffen die Seehandelsplätze der verschiedensten
Völker. Das Dorf ist sehr schön an und zwischen ziemlich
hohen Hügeln erbaut, von welchen der Süllberg, der
Kösterberg und der Baursberg die höchsten sind. Die
Aussicht vom 75 m hohen Gipfel des Süllberges ist wahrhaft
großartig. Im W. verschmilzt der Spiegel des breiten Stromes
mit dem Horizont, man glaubt in der Ferne das endlose Meer
zu erblicken. Nach S. gewendet, schweift der Blick über den
mit Schiffen aller Art belebten Strom, und im O. sehen wir
die Türme der in Dunst gehüllten Städte Altona und Hamburg.
Auf dem 93 m hohen Baursberge liegen die Behälter zur
Reinigung und Aufbewahrung des Elbwassers, womit unsere
Stadt versorgt wird. (Altonaer Wasserkunst.) Sie sind
durch drei Hauptleitungen mit den engeren Röhren verbunden,
durch welche das Wasser bis in die höchsten Etagen geleitet
wird. Die Maschinenhäuser liegen am Strande. Von hier
aus wird das Elbwasser durch mächtige Druckpumpen in die
Behälter auf dem Baursberg getrieben.
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— 55 —
Hecken oder Knicks an beiden Seiten der Wege auf, die zu-
meist aus Weißdornsträuchern bestehen. Wo sich Wege kreuzen,
sind Wegweiser aufgestellt, z. B. da, wo sich Kreuzweg,
Bahrenfelder Steindamm, Bahrenfelder Chaussee und Born-
kampsweg scheiden. Das Feld ist durch Einfriedigungen
(Gräben, Wälle, Knicks) in größere und kleinere, meist vier-
eckige Stücke eingeteilt. Die hoch und trocken liegenden Koppeln
werden entweder als Äcker oder als Weiden benutzt. Die
Äcker dienen zum Korn- und Kartoffelbau, die niedrig liegenden,
feuchten Wiesen zur Heugewinnung oder zur Viehweide.
(Die verschiedenen Kornarten, Felder mit junger und reiser
Saat, brach liegendes Land, das Düngen, Pflügen, Eggen,
Säen und Ernten müssen die Schüler durch eigene Anschauung
kennen lernen).
In Bahrenfeld merken wir die Garnisonbäckerei an
der Chaussee, das Baursche Rettungshaus für sittlich ver-
wahrloste Knaben an dem Wege nach Groß-Flottbek, sowie
die Glashütten beim Bahnhof. Das Baursche Nettungs-
haus wird aus dem Baurschen Vermächtnis (S. 30) unterhalten.
Nordöstlich von Bahrenfeld liegt eine einzelne Boden-
erhebung, der Winsberg, wohin wir von Altona aus auf
dem an den Kirchhöfen vorüberführenden Wege gelangen.
Eigentlich ist der Winsberg nur ein Hügel, da er nur eine
geringe Höhe hat. Ein Berg muß mindestens 300 m hoch
sein. An jedem Hügel und Berg unterscheidet man den Fuß
d. h. den unterstell Teil, an dem die Erhebung beginnt; den
Gipfel d. h. den obersten Teil, und die Abhänge oder Ab-
dachungen d. h. die Seitenflächen zwischen Gipfel und Fuß.
Der Abhang des Winsbergs nach N., No. und O. ist ziem-
lich steil, nach der andern Seite dacht er allmählich ab.
Westlich vom Winsberg zieht sich eine Bodenerhebung von
erheblicher Länge, aber geringerer Breite hin, die fast überall
gleich hoch ist. Eine solche Erhebung heißt ein Höhenzug.
Auch ein Höhenzug hat einen Fuß und Abhänge; aber was
man beim Berg und Hügel den Gipfel nennt, heißt hier
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 76 —
triimmerten Feldsteinen hergestellt. Mit Kiessand vermengt,
verbinden sich diese Steintrümmer zu einer harten ebenen Fläche,
die einer Dreschtenne in den Bankhäusern oder Scheunen nicht
unähnlich ist. An den Seiten des Fahrdamms befindet sich
ein Kiesweg für Fußgänger. Die Gräben, welche eine Chaussee
begleiten, sollen das abfließende Wasser aufnehmen. Häufig
schließt eine Allee den Weg ein. — Gemeindewege sind
ebenfalls künstlich angelegt, aber meistens nicht so breit wie
die Chausseeen. Sie werden von der Gemeinde unterhalten.
— Feldwege sind solche Wege, die zwischen einzelnen Feldern
hinführen und nur von den Leuten unterhalten werden,
welche sie benutzen, um nach ihren Feldern zu gelangen.
28.
Von Altona nach Blankenese.
Etwa zwei Stunden westlich von Altona, an der Elbe,
liegt Blankenese. Eine Dampferfahrt dahin zeigt uns die
Schönheit des hohen Elbufers. Die Eisenbahn nach Blankenese
hat drei Zwischenstationen: Bahrenfeld, Othmarschen und
Flottbek (mit schönen Parks, reichen Feldern und Wiesen).
Nördlich von der Bahn liegt Groß-, südlich von derselben
Klein-Flottbek. Ersteres hat 1100, letzteres 1000 Einwohner.
Westlich von Groß-Flottbek liegt Osdorf, wo sich die Altonaer
Armenanstalt befindet. Auch dieser Ort hat etwa 1000 Ein-
wohner. Die nach Blankenese führende Elbchaussee ist der
gesuchteste Spazierweg der Altonaer. Natur und Kunst haben
sich vereinigt, um diesen Weg auf der Höhe des Elbufers mit
den schönsten Reizen zu schmücken. Herrliche Villen und
Gartenanlagen erfreuen überall das Auge, und au manchen
Stellen eröffnet sich uns eine wundervolle Fernsicht über den
Elbstrom. Über Neumühlen und Övelgönne gelangen wir
zunächst nach Teufels brück, wo der Höhenrücken zu einem
Thal abfällt, durch das von N. her die Teufelsbrücker
Aue fließt. In dem Kirchdorf Nienstedten, wo sich die
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]